Grußwort

Ab und zu sind sie in den letzten Monaten zu hören gewesen, die Glocken der Dobbertiner Klosterkirche. Wenn der Wind günstig steht, wird ihr Klang entweder über das ganze Dorf oder ans andere Ufer des Dobbertiner Sees getragen und erfreut die Menschen, die ihn hören. Im Christentum tauchten die ersten Glocken im 4./5. Jahrhundert auf. Sie sollen vom Kirchenvater Hieronymus und den Bischöfen Severus von Neapel und Paulinus von Nola eingeführt worden sein.

Das Läuten der Glocken hat in früheren Zeiten die Struktur des klösterlichen Lebens angezeigt. Zu den sieben Gebetszeiten riefen sie die Dobbertiner Benediktinerinnen in die Klosterkirche. Später dehnte sich dieser Brauch auf die gesamte christliche Gemeinde aus. Glocken dienen also dem Zweck, dem Tag der Gläubigen eine Struktur zu geben und sie zum Gebet zu versammeln. Dieses volle Geläut verstummte, als, wie an so vielen Orten, die Kirchenglocken aus Dobbertin für Kriegszwecke abgeliefert werden mussten. Verschont wurde nur die Bronzeglocke aus dem Jahre 1872. Eine weitere Glocke aus dem Kloster wurde 1862 in der damals neugebauten Kapelle installiert. Sie stammt aus dem Jahre 1760 und ist damit die älteste Glocke des Klosters Dobbertin. Möglicherweise wurde sie an diesem wunderschön abgelegenen Fleckchen einfach übersehen und ist uns deshalb erhalten geblieben.

Da die beiden Eisenhartgussglocken, die im letzten Jahrhundert als Ersatz für die Klosterkirche gegossen wurden, nur eine begrenzte Lebensdauer haben, ist nun aus meiner Sicht ein guter Zeitpunkt, um über die Anschaffung eines neuen Geläuts nachzudenken. Die Perspektiven dazu erscheinen vielversprechend!

Ich bin sehr dankbar für das Engagement zur Anschaffung neuer Glocken für die schöne Klosterkirche und natürlich auch für alle Unterstützung dieses Projektes!

Herzliche Grüße!
Christian Hasenpusch, Pastor